Förderer des Sports 2020
Hans Hermann Pohlmann lebt offenbar getreu dem Motto: „Wer rastet, der rostet“. Im stolzen Alter von 78 Jahren ist er immer noch erster Vorsitzender der Tennisspielgemeinschaft Herford und zeigt sich in der Vorstandsarbeit weiterhin äußerst aktiv. Dabei entdeckte der Vorsitzende seine Liebe zum Sport als Kind ganz eigenständig. Sein Vater war im Krieg gefallen und die Mutter nicht im Sportverein aktiv. Er selbst kam dann aber sehr frühzeitig zum Sport. Mit neun Jahren war er bereits Schwimmer beim VfB Einigkeit Herford, dem Vorläufer des heutigen SC Herford. Dort begann er, sich für Wasserball zu begeistern. Bis 1980 blieb er der Sportart treu und spielte parallel auch beim SC Herford Handball, alles in allem 23 Jahre lang.
1984 trat er dann der Tennisspielgemeinschaft Herford bei und wechselte die Sportart, dieses Mal jedoch von der Familie inspiriert: „Meine Frau und meine Kinder waren schon im Tennis aktiv. Irgendwann habe ich mich auch dafür interessiert“, so Pohlmann über seine sportliche Veränderung im Alter von damals 42 Jahren. Es dauerte nicht lange, bis der damals Mittvierziger auch ein Vorstandsamt im Verein übernahm. 1988 wurde er Jugendwart, ab 1993 besetzte er die Position des Sportwarts. Seit 2009 ist er erster Vorsitzender des Vereins.
Dir erste, wichtige Schritt war die Zulassung der TSG Herford an den normalen Punktespielen des WTV. Dieses wurde 1995 erreicht. Bis dahin konnten wir nur Hobby Tennis betreiben.
Einer seiner größten Verdienste ist die Planung, Organisation und Durchführung der TSG Open. Das Tennis Turnier seines Vereins hat seit der erstmaligen Austragung vor 18 Jahren mittlerweile einen festen Platz im Kalender der überregionalen Tennisszene gefunden. Zusammen mit Vereinskollegen Thomas Luckow hat Hans Hermann Pohlmann das Turnier mit ins Leben gerufen, wobei er betont, dass der Vorstandskollege Luckow bei der Planung federführend war: „Thomas hatte vom Tennis mehr Ahnung als ich, deswegen hat er den sportlichen Part übernommen, während ich für die Organisation und die Sponsorenakquise zuständig war.“
In seiner Funktion als Jugendwart organisierte er seit Mitte der 70ger Jahre auch regelmäßige Jugendfreizeiten mit den Reisezielen unserer Partnerstädte Vodice und Sibinik in Jugoslawien, bis 1990 der Balkankrieg begann. Seit 2002 gingen dann noch einige Fahrten zum heutige Kroatien an gleicher Stelle.
Solidarisch zeigte sich die TSG unter Mitwirkung von Hans Hermann Pohlmann bei der Flutkatastrophe 2002, wo der Tennisclub Olbernhauer TC aus Herford mit einer Spende in vierstelliger Höhe unterstützt wurde. Der Kontakt ins Erzgebirge besteht bis heute.
Zwei große Höhepunkte in seiner Zeit als Vorsitzender sind sicherlich auch die beiden Guinness Weltrekorde im Dauertennis 2010 und 2012 gewesen, welche vom Verein organisiert und auf der Anlage der TSG aufgestellt wurden. Die beiden Spieler Dennis Heitmann und Christian Masurenko sammelten bei der Charity-Aktion einen fünfstelligen Spendenbetrag, welcher der Cochlear Implant Gesellschaft für Gehörlos geborene Kinder übergeben wurde.
Ein großer Clou ist der TSG Herford unter seiner Führung zuletzt in 2020 gelungen, wo mithilfe des Förderprogramms „Moderne Sportstätte 2022“ vom Land NRW in Verbindung mit Zuschüssen von Stadt und Kreis die Finanzierung einer umfassenden Sanierung der vereinseigenen Tennisanlage ermöglicht werden konnte.
Für die Zukunft sieht er die TSG gut aufgestellt, verweist aber auch auf einen anstehenden Generationenwechsel im Verein: „Die alte Generation stirbt langsam aus, aber es kommen zum Glück neue Mitglieder nach. Wir haben einen positiv denkenden harmonischen Vorstand und arbeiten akribisch an der Zukunftsplanung. Besonders wichtig ist auch unser sehr gutes Trainerteam, mit dem wir neue Menschen vom Tennis begeistern können.“
Einen wichtigen Rat für die junge Generation im Ehrenamt hat Hans Hermann Pohlmann abschließend: „Die Liebe zur Sache ist das Wichtigste überhaupt. Man muss lieben was man tut und das muss aus dem Herzen kommen.“
Für sein jahrzehntelanges Engagement wurde er mit der Kategorie „Förderer des Sports“ ausgezeichnet.